Stellen Sie sich vor: Ihre neu gebaute Renditeliegenschaft ist für das kommende Jahrzehnt vollständig mit Langzeitmietern gebucht und wird durch den marktführenden Liegenschaftsverwalter betrieben. Ihr Neubau verfügt zudem über 20 % mehr Mietfläche, stösst fast 40 % weniger Kohlendioxid aus und ist deutlich energieeffizienter als vergleichbare Altbauten. Stellen Sie sich vor, dass Sie bereits heute substanziell zur Energiewende beitragen und zudem eine jährliche Zielrendite von neun bis zehn Prozent erwarten können. Traumvorstellungen? Nicht auf hoher See!
Haupttransportweg Ozean
Der wichtigste Verkehrsträger für den Welthandel ist die Schifffahrt. Rund 90 % oder knapp 10.7 Mrd. Tonnen der weltweit gehandelten Waren und Güter werden über die Meere transportiert, wobei dieser Transport weniger als 3 % der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmacht. Die Ozeane sind somit die Haupttransportwege für den Welthandel. Da die Nachfrage nach globalen Gütern weiter stetig steigen wird, dürfte sich Schätzungen zufolge das Volumen des Seehandels bis 2050 verdreifachen.
Eine Nische in der Handelsschifffahrt
Zu Beginn des Jahres 2021 zählte die weltweite Handelsschifffahrtsflotte rund 100’000 Schiffe mit 100 Bruttoregistertonnen und mehr. Dabei denkt man üblicherweise an Containerschiffe und Öltanker. Doch es gibt noch weitere relevante Frachtschiffstypen. Absteigend nach Bruttoregistertonnen in % umfasst die weltweite Handelsschifffahrtsflotte:
- Massengutfrachter ~43 %
- Öltanker ~29 %
- Containerschiffe ~13 %
- diverse Schiffstypen 11 %, wie Gas- und Chemietanker, Offshore-Installationsschiffe, Fähren und Passagierschiffe
- Stückgutfrachter ~4 %
Die Flotte der Stückgutfrachter ist klein im Vergleich zu den Flotten der Massengutfrachter und Containerschiffen. Und im Bereich der Stückgutfrachter sind sogenannte Mehrzweckschiffe eine Nische. Mehrzweckschiffe, häufig ausgestattet mit Schwerlastkränen, transportieren alle Arten von Gütern – von Containern, Massen- und Schüttgut bis zu komplexen, schweren Infrastrukturgütern, wie Brückenköpfen, Eisenbahnwaggons oder Windturbinen und Rotorblättern. Das macht sie zum Schweizer Taschenmesser der Schifffahrt. Doch seit dem Ende des letzten Schifffahrtsbooms vor einem Jahrzehnt wurden kaum noch Mehrzweckschiffe gebaut. Daher ist die weltweite Flotte massiv überaltert und ihre Erneuerung überfällig. Das Durchschnittsalter der globalen Mehrzweckschiffsflotte beträgt 19 Jahre. Die durchschnittliche Betriebszeit eines Schiffes beträgt 25 Jahre.
Briese Schiffahrt: ein Pionier in der Mehrzweckschifffahrt
Briese Schiffahrt, eine deutsche Reederei in Familienbesitz, ist Weltmarktführerin in der Mehrzweckschifffahrt und im Besitz der grössten Flotte von über 130 Schiffen. Sie hat in den letzten 30 Jahren über 160 Schiffe gebaut, gekauft, betrieben und verkauft und dabei attraktive Renditen für ihre Gesellschafter erwirtschaftet.
Zur Unternehmensgruppe gehört unter anderem auch das Chartergeschäft, das von BBC Chartering für die Hochseeschifffahrt und von Briese Chartering für die Küstenschifffahrt ausgeübt wird. Zudem betreibt Briese Schiffahrt die Forschungsschiffe der Bundesrepublik Deutschland und ihren Bundesländern.
Hohe Nachfrage
Vor rund fünf Jahren war die Handelsschifffahrt am Tiefpunkt ihrer Krise angekommen. Die Schiffswerte- und Charterraten notierten auf historisch tiefen Niveaus. Maritime Transporte waren so günstig wie nie, Laderaum war im Überfluss verfügbar, und die Lieferketten funktionierten wie ein Schweizer Uhrwerk. Viele Hochseereeder mussten in der vergangenen Dekade die Segel streichen, und der Markt der Mitbewerber konsolidierte. Und obwohl zu dieser Zeit Kapital billig und von Inflation keine Rede war, erlaubte die Marktlage keine Investitionen in Neubauten. Die globale Handelsflotte war bereits deutlich überaltert, auch technologisch, und ihre Erneuerung längst überfällig, denn seit dem Ende des letzten Schifffahrtsbooms der Nullerjahre wurden kaum noch Schiffe gebaut.
Mit der überfälligen Flottenerneuerung war es nur eine Frage der Zeit, bis die Charterraten wieder steigen würden. Die pandemiebedingten Lieferkettenverwerfungen haben diese Entwicklung beschleunigt. So konnten mit den massiv steigenden Charterraten nun viele Reedereien wieder neue Schiffe ordern.
Die Schiffsbauwerften für Handelsschiffe sind praktisch alle in Asien besiedelt. Natürlich ziehen es die Werften vor, grosse Containerschiffe mit viel Stahl und ohne zusätzliche Komplexität, wie Kräne, zu bauen. So sind zurzeit die meisten Werften mit dem Bau von Containerschiffen mit Längen bis zu 400 Metern bis im Jahr 2024 ausgebucht. Leider bedeutet dies, dass zurzeit keine Werft den Auftrag zum Bau eines nur rund 150 Meter langen, komplexen Mehrzweckschiffs zu einem akzeptablen Baupreis annehmen wird. Die Erneuerung der globalen Mehrzweckschiffsflotte ist deswegen um weitere Jahre aufgeschoben, und ihr Durchschnittsalter erhöht sich weiter.
Aus Weitsicht Schiffe bestellt
Vorausschauend auf diese Entwicklung hat Briese Schiffahrt bereits 2018 zehn Mehrzweckschiffe der neuesten Generation gesichert. Die neuen Briese F-500 generieren gegenüber dem meistverwendeten Arbeitstier in der Branche, dem F-Typen, bis zu 40 % weniger CO₂-Emissionen und verbrauchen bis zu 27 % weniger Treibstoff. Der Laderaum wurde auf ~17’600 m³ und die Deckfläche auf ~1’800 m² gesteigert. Die beiden Kräne können Lasten bis zu je 250 Tonnen (+108 %) oder in Kombination bis zu 500 Tonnen heben. Die Auslieferungen des neuen Briese F-500 Typs begannen im Verlauf des Jahres 2020 und laufen bis Ende 2023.
Investieren in Schiffe
Professionelle und institutionelle Schweizer Investoren, wie Unternehmer und Manager, vermögende Private, Family-Offices, Pensionskassen usw. sind an jedem der ausgelieferten Schiffe dieser Neubauserie substanziell und direkt als Gesellschafter beteiligt. Univest Family Office hat sich im September als erster Investor via einer verbrieften und bankfähigen Zertifikatslösung indirekt am Geschäftserfolg des jüngsten Schiffes dieser Neubauserie – BBC Manila – beteiligt.
Die Schiffsbeteiligung mittels Zertifikats ist ein Novum am Schweizer Markt. Das privat platzierte strukturierte Produkt in Form eines Actively Managed Certificate (AMC) ist eine innovative Lösung, die es Investoren komfortabel und effizient ermöglicht, am Erfolg von Briese Schiffahrt über die nächsten Jahre teilzunehmen. Das AMC wurde von Ventum Group Issuer PCC Ltd., Guernsey, herausgegeben und wird lokal in der Schweiz durch die Briese Schiffahrt (Schweiz) AG verwaltet.
Garantiert ausgelastet
Briese Schiffahrt garantiert die Vollbeschäftigung des Schiffs während der Laufzeit des Zertifikats. Schon heute liefert die Briese Schiffahrt Flotte jedes zweite Windrad über die Weltmeere. Die Zukunft der neue Briese F-500 ist umso vielversprechender, da nicht viele Mehrzweckschiffe die neuen Generationen von Windrädern mit Rotorblättern von über 107 Meter Länge transportieren können – und Windkraft wird ein exponentielles Wachstum erleben. Die neue Briese F-500 ist zudem ökoeffizient und für die Zukunft gewappnet. Denn die Weltschifffahrtsorganisation (IMO) wird ab 2023 eine weitere Reihe von neuen Vorschriften und Meilensteine einführen, um die Emissionen von Schiffen und Kohlenstoffintensität für alle Schiffe bis 2030 zu reduzieren.
Gerüstet für die Zukunft
Des Weiteren plant die EU, die maritime Schiffahrt in den kommenden Jahren in ihr Emissionshandelssystem (EU-EHS) einzubinden. Viele Schiffe können die kommenden Regulationen nur mit Drosselung ihrer Fahrgeschwindigkeit erreichen. Reduzierte Transportgeschwindigkeiten und geringe Neubauaktivitäten werden zu einer weiteren Verknappung der Transportkapazitäten führen, während die zunehmend staatlich geförderten Infrastrukturprojekte nach Transportlösungen suchen werden. Wer im Besitz von Mehrzweckschiffen neuster Generation ist, wird diese langfristig halten wollen.
Der Autor, Patric Käser, ist Mitgründer und Geschäftsführer der Briese Schiffahrt (Schweiz) AG. Seine berufliche Karriere startete er beim Schweizerischen Bankverein in Basel als Auszubildender, wo er unter anderem Schweizer Rheinschiffe finanzieren durfte. Für über zwei Jahrzehnte war Patric Käser im Investment Banking in der Schweiz und im Ausland tätig, wo er auch seine Freude am Spedition, Transport- und Logistik-Sektor entwickelte.